Auch bei den Männern kommt es im zweiten Halbfinale zu einem mit viel Spannung erwarteten Aufeinandertreffen zwischen Faustball Widnau und FB Neuendorf. In der Qualifikation konnte sich Neuendorf beide Mal durchsetzen und auch heute sahen sie Solothurner lange Zeit wie der vermeintliche Sieger aus. Widnau jedoch schaffte nach 1:3-Satzrückstand das Comeback und zieht mit dem 4:3-Erfolg ins Finale gegen Diepoldsau ein.
1. Satz: Die jungen Wilden aus Neuendorf erwischen den besseren Start in die Partie und können mit 1:3 in Führung gehen. Doch Widnau zeigt sich davon unbeeindruckt und gleicht postwendend zum 3:3 aus. Ein Service-Fehler von Neuendorfs Dominik Rhyn bringt bei 4:3 den Führungswechsel und Widnau kann auf 6:4 ausbauen. Allerdings kämpfen sich die Solothurner aus Neuendorf zum 7:7 zurück. Beide Hauptangreifer agieren teilweise etwas nervös was sich in vereinzelten Service-Fehler widerspiegelt. Gegen Satzende erweist sich Neuendorf etwas konsequenter und sichert sich knapp mit 11:9 die Satzführung.
2. Satz: Mit der Hypothek des Satzverlustes im Rücken gelingt Faustball Widnau der bessere Start in den zweiten Teilabschnitt. Stetig und konsequent punktend gelingt es den Rheintalern eine 5:1-Führung herauszuspielen und man zwingt Neuendorfs Coaching-Team so zu einem Time-out. Diese taktische Massnahme erweist sich zunächst als äusserst erfolgreich denn Neuendorf kann auf 4:5 verkürzen. Ein Service-Fehler Widnaus bringt erst den 5:5 Ausgleich und nach einem weiteren Widnauer Leinenfehler sogar den Führungswechsel. Diesen bestätigt Neuendorfs Angreifer mit einem schönen Ass auf die Grundlinie doch Jan Meier überzeugt mit Übersicht zum 7:7. Beide Teams punkte in Folge jeweils abwechselnd zum 8:8. Ein zu weites Zuspiel Neuendorfs sowie ein weiterer Angriffspunkt bringt zwei Satzbälle für Faustball Widnau. Mit einem Ass sichert Meier seinem Team den 11:9-Satzgewinn zum 1:1-Satzausgleich.
3. Satz: Umgedrehtes Spiegelbild zum Beginn des dritten Satzes, denn Neuendorf geht schnell mit vier Punkten in Führung. Beide Teams kämpfen um jeden Ball doch Neuendorf scheint momentan etwas konzentrierter zu agieren. Als Neuendorf auf drei Punkte zum 4:7 davonziehen kann nimmt Widnaus Trainer sein Time-out. Über 5:8 zum 7:10 kommt FB Neuendorf zu Satzbällen, wobei man auch von Widnauer Eigenfehlern profitiert. Den dritten Satzball können die Solothurner zum 11:9 und der damit einhergehenden erneuten Satzführung letztendlich nutzen.
4. Satz: Beflügelt vom neuerlichen Satzgewinn liegt Neuendorf auch in Satz vier relativ rasch mit 4:1 in Front. Mit zwei schönen kurz gespielten Bällen kommt Widnau auf 3:4 heran. Aber auch Neuendorfs Dominik Rhyn kann solche Bälle spielen und bringt sein Team wieder mit 7:5 in Führung. Derzeit scheint Widnaus Defensivverbund noch nicht das richtige Konzept zu finden um Neuendorfs Angriffe konstant zu neutralisieren. Ein eigenes Time-out soll nun Besserung bringen. Nach einem ungewöhnlichen Blockduell kann Widnau erneut auf 6:7 verkürzen. Erstmalig beim Stand von 8:8 gelingt es Faustball Widnau in diesem Satz auszugleichen. Zwei zu weit gestellte Zuspiele und ein anschliessender Service-Fehler setzen der vorgängig geleisteten Widnauer Aufholjagd jedoch ein jähes Ende. Mit 11:8 gelingt FB Neuendorf bereits der dritte Satzgewinn und steht kurz vor dem Finaleinzug.
5. Satz: Nach einer fünf-minütigen Pause geht es weiter und es stellt sich nun die Frage ob Faustball Widnau noch einmal zurückkommen kann. Dafür wäre es unbedingt notwendig die ärgerlichen Eigenfehler am Service abzustellen. Zum Glück für die Rheintaler nimmt auch Neuendorf etwas zu viel Risiko am Service und Widnau kann dadurch mit 3:1 in Führung gehen. Nun gelingt es auch Widnaus Juliano Fontuora vermehrt Lücken im Neuendorfer Defensiv-Kollektiv aufzudecken und dadurch kann sein Team das 6:3 realisieren. Service-Asse auf beiden Seiten bringen das 7:4. Als Widnaus Jan Meier das 8:4 gelingt reagiert Neuendorfs Trainer mit einem Time-out. Auf beiden Seiten sind nun deutlich mehr Emotionen im Spiel und jede gelungene Aktion wird frenetisch umjubelt. Beim Stand von 10:5 erspielt sich Faustball Widnau mehrere Satzbälle, wobei der erste von Neuendorfs Service-Spezialisten mit einem Ass abgewehrt wird. Einen Übertritt später gelingt den Rheintalern mit einem kurzen Ball der wichtige 2:3-Satzanschluss.
6. Satz: Comeback oder Überraschung lautet nun die grosse Frage im sechsten Satz, wobei Neuendorf ganz klar bereits diesen Abschnitt für sic entscheiden möchte. Widnau jedoch hält weiterhin entschieden dagegen und gleicht zum 2:2 aus. Die Rheintaler gehen nach zwei schönen Angriffen mit 5:3 in Front ehe ein ungewohnter Stockfehler in der Abwehr die eigene Druckphase wieder abbremst. Aber Widnau scheint nun mental gefestigter und punktet erneut zwei Mal zum 7:4 ehe die Neuendorf sein Time-out als taktische Variante zieht. Bei 8:6 für die Widnauer kochen die Emotionen ein wenig hoch und der bis anhin sehr souveräne Schiedsrichter muss auf beiden Seiten die Gemüter ein wenig beruhigen. Ein Leinenfehler der Solothurner bringt das 9:7. Nach einem Ass Neuendorfs und einem Übertritt von Jan Meier steht es wieder 9:9. Ein ärgerlicher Annahmefehler eines eigentlich zu weit geschlagenen Balls bei 10:9 verhindert den sofortigen Satzgewinn für Widnau. Allerdings sichern sich die Rheintaler mit ihrer zweiten Chance das 12:10 und somit den 3:3-Satzausgleich.
7. Satz: Welche Mannschaft hat nun das Momentum auf seiner Seite? Schwierig zu sagen denn beide Teams weiterhin mit sehr hohem spielerischen Niveau aber auch kurzen Schwächephasen, wobei Widnau bis zum 3:1 den nun überzeugenderen Eindruck hinterlässt. Zwei weitere direkte Punktgewinne von Faustball Widnau lassen eine gewissen Tendenz erahnen, weshalb Neuendorfs Coach mit einem Wechsel in der Defensive sowie einem Time-out versucht zu reagieren. Die Rheintaler aus Widnau sind nun hellwach und nutzen jede sich bietende Chance eiskalt. Beim Stand von 6:1 werden zunächst die Seiten gewechselt und der anschliessende Service-Winner bringt das 7:1. Davon scheint sich FB Neuendorf nur schwer erholen zu können, denn ein Angriffsfehler bringt das 9:2 für die Widnauer. Bezeichnend für die aktuelle Verfassung Neuendorfs landet auch der nächste Angriff im Seitenaus und bringt Faustball Widnau somit zahlreiche Matchbälle beim Stand von 10:2. Vier Matchbälle kann Neuendorf noch abwehren aber letztendlich erweist sich die Hypothek als zu gravierend. Im fünften Anlauf realisieren die Rheintaler aus Widnau den benötigten letzten Punktgewinn und sichern sich somit einen dramatischen Comeback-Sieg in sieben engen Sätzen.